Quelle:
Klaus Möbus
Die Heimat des Gos d'Atura
ist die nordspanische Provinz Katalonien, die von der Küste um
Barcelona bis zu den Pyrenäen reicht.
Die Katalanen pflegen ihre Traditionen,
ihre Sprache und ihre alten Hunderassen. Die Hunde der Schafhirten
hatten hier seit Jahrhunderten ihre Arbeit bei den Schafherden
verrichtet.
Arbeit, Klima und die kargen
Lebensbedingungen haben ihre äußere Gestalt und ihren Charakter geprägt:
robust, genügsam, wetterunempfindlich, lebhaft, wachsam, aber keine unnützen
Kläffer. In alten Beschreibungen findet man bereits folgenden Wortlaut:
intelligent, sehr lebhaft, von mittlerer Länge, gut gebaut, prächtig
behaart, edler Blick, widerstandsfähig gegen Hitze und Kälte.
Die Zuchtwahl erfolgte nach
den vorgenannten Kriterien, teils ganz natürlich, und so fehlt das
absolut einheitliche Aussehen der Rasse: es gibt braune, graue,
sandfarbene und schwarze, meist sind sie mischfarbig meliert oder
dreifarbig. Rein weiße Flecken sind unerwünscht. Die hier fehlende
Auslese nach äußerlichen Zuchtmerkmalen, wie sie in anderen Rassen üblich
ist , hat die Robustheit und Natürlichkeit der Rasse erhalten. Die
Intelligenz macht ihn leicht erziehbar, doch der ursprüngliche Dickkopf
verlangt eine konsequente Führung
Er ist seiner Familie und
seinem Herrn treu ergeben, braucht den
engen Kontakt mit den Menschen, d. h. er liegt ihnen meist zu Füßen
und ist sehr anhänglich. Fremden gegenüber ist er allerdings sehr
reserviert und er bringt eine gewisse Naturschärfe mit sich: er bewacht
Haus und Garten, sein „Rudel“ und verbellt Eindringlinge. Wird der
Fremde freundlich von seinem Herrn empfangen, beruhigt er sich schnell
und kann aufdringlich seine Streicheleinheiten einfordern. Aufgrund
seiner Schäferhundeigenschaften ist er natürlich sehr bewegungsfreudig
und ausdauernd, er liebt lange Spaziergänge, Spiel im Freien, Fahrrad-
oder Reitausflüge, Beschäftigungen, Kopfarbeitund
Fährtensuche u.s.w.. Beliebt ist sein weitausholender
fast schwebender Trab als ausdauerndeGangart.
Die Gos
d'Atura sind geländegängig wie Gemsen, aber auch so anspruchslos in
Haltung und Pflege. Sie fressen nur soviel wie sie brauchen, oft erst
nach vollbrachter Arbeit in der Nacht. Die Behaarung ist imponierend:
das Fell steht am Körper ab, wölbt sich, wird fast borstig, um auf dem
Rücken, an den Läufen und Pfoten lang, weich und seidig herabzufallen.
Sie sind sehr pflegeleicht und neigen wenig zu Verfilzungen
(Jugendhaar!), d.h. einmaliges Bürsten in der Woche genügt bei
normaler Verschmutzung.
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